Wir sind zurück von einer erneuten Weltreise – einem wunderbaren und sehr lehrreichen Field Trial Training in Tschechien. Organisiert wurden die zwei Jagdtage von Martin und Táňa Incedi (Kennel Lavondyss).
Die Gruppe bestand aus 8 Hunden, 7 Labradors und einem Golden. Für die meisten Hunde war es das erste Field Trial Training dieser Art. Der einzig sehr erfahrene Field Trial Hund der Gruppe war Snorre, wenn es genau genommen eigentlich auch sein erstes Training dieser Art war.
Für mich war es die allererste Möglichkeit, Tarn kontrolliert am warmen Wild arbeiten zu lassen. Die über 2-jährige Treibjagderfahrung hat sie gelehrt, manchmal auch ohne mich Erfolg zu haben. Umso gespannter war ich auf den Lerneffekt, den uns vielleicht so ein FT Trainingswochenende bescheren würde.
Ich weiß natürlich um Tarns Qualitäten, aber ich weiß eben auch, dass uns die Treibjagden einen wirklichen FT Start (Kistenfasantrials in Frankreich mal bewusst ausgeklammert) schon sehr erschwert bis nahezu unmöglich gemacht haben. Am Samstag wurden wir dann auch umgehend auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. So genial Tarn in Situationen arbeitet, die Selbstständigkeit erfordern (insbesondere Runner), umso schwieriger ist es tatsächlich sie dabei zu händeln. Zwischenzeitlich war ich doch etwas verzweifelt, weil Tarn am Dummy und auch am Cold Game ein total anderer Hund ist, immer soooo entspannt und gehorsam.
Nachdem ich beim gemütlichen Beisammensein am Samstagabend alles sacken lassen konnte und wir viel über Tarn gesprochen haben, sind wir dann zu einem Lösungsansatz gekommen, den wir am Sonntag gleich versucht haben umzusetzen. Das hat dann auch Mut gemacht weiter in diese Richtung mit ihr zu trainieren, denn es hat alles viel besser funktioniert. Und es ist natürlich logisch, dass ein über einen langen Zeitraum erlerntes Jagdverhalten nicht gleich mit einem Training korrigiert werden kann.
Leider werden wir auch zukünftig nicht viele Möglichkeiten haben am warmen Wild zu trainieren, aber die 1 – 2 Möglichkeiten die wir im Jahr bekommen, werde ich dann auch dafür nutzen. Und ansonsten machen wir alles wie gewohnt: trainieren, gemeinsam lernen und Spaß zusammen haben.
So anstrengend viele Situationen an dem Wochenende für mich waren, umso schöner waren die Momente, in denen Günter und Snorre arbeiteten. Da sie das einzige Open-Gespann waren, konnten sie natürlich alle schwierigen Vögel holen. Wenn ich jetzt noch einmal drüber nachdenke, bin ich fast wieder überwältigt vor Rührung, denn Snorre hat wirklich super genial gearbeitet. Es ist immer wieder Wahnsinn zu sehen, welchen Jagdverstand dieser Hund besitzt und was für ein tolles Team er und Günter sind. Auch Günter war an diesem Trainingswochenende mehr als glücklich mit Snorres Leistung.
Vielen herzlichen Dank an Martin und Táňa für die Einladung und die tolle Organisation! Und einen besonderen Dank den so geduldigen Schützen und Helfern, die immer auf uns Hundeführer warten mussten. Wir kommen gerne wieder.