Wenn man mit Flügeln geboren wird, sollte man alles dafür tun, um sie zum Fliegen zu benutzen.
Wir hatten das große Glück, ziemlich spontan bei dieser Anlagenprüfung starten zu dürfen. Der ursprüngliche Plan war, der JAS/R in Havighorst als Helfer beizuwohnen und so die Möglichkeit zu nutzen, drei Wurfgeschwister von Oats bei der Sichtung ihrer Anlagen zu beobachten. Wer mich kennt weiß sicherlich, dass mir fast nichts mehr Freude bereitet hätte, als genau das zu tun.
Ein Anruf am Tag zuvor machte uns aber unverhofft vom Helfer zum Teilnehmer – welch glückliche Fügung.
Begonnen haben wir am Samstagmorgen bei Nieselregen mit der Freiverlorenensuche im Wald. Wir, das waren die nun vier Labradore „vom Mitteldeich“, sowie ein „Happymover“ Quotengolden. Die Suche selbst war, zur positiven Überraschung der Richter, blitzschnell beendet und glücklicherweise zog sich das Arbeitstempo, zur Freude aller, bis zum Ende durch den Sichtungsverlauf. Flügel sind halt zum Fliegen da!
Mit der Sonne im Gesicht wurden im Laufe des Vormittages alle weiteren Aufgaben von den fünf 12 Monate alten Hunden ähnlich zügig, instinktiv, konzentriert, mit hervorragender Nasenarbeit und begeisterndem Finderwillen abgearbeitet – egal ob Kaninchen, Ente oder eine am Vortag noch in der Truhe gefundene und so spontan am schnellsten auftauende Rabenkrähe aufzuspüren waren.
Meine anfänglichen Bedenken, bei eigener Teilnahme nur wenig von Oats Wurfgeschwistern mitzubekommen, waren insofern unbegründet, als dass die Richter Ingrid Stahlke, Almut Meyer und Rudolf Lehrburger immer eine offene Bewertung, respektive Einschätzung der Hunde vor allen Teilnehmer durchführten. Wir konnten ihren Diskussionen stets folgen, wurden ermutigend angehalten Fragen zu stellen, wenn etwas unklar blieb und hatten so schließlich ein viel besseres Bild der Hunde, als wir es uns selbst aus nur einer Perspektive, nämlich unserer eigenen, hätten machen können.
Natürlich komme ich nicht umhin auszudrücken, wie erfüllend es war die vielen Ähnlichkeiten in den Anlage, dem generellen Verhalten, sowie dem Exterieur bei den „Mitteldeichlern“ zu erleben. Und es war so schön zu sehen wie Oats, in all den ihr bis dato unbekannten Situation, gearbeitet hat. Sie ist eine wirklich toughe Hündin, die vieles mit einer Selbstverständlichkeit macht, dass man sich beim Zusehen immer nur noch mehr in sie verlieben kann.
Die drei Richter waren aber, so entstand zumindest der Eindruck, nicht weniger von der Homogenität der Anlagen des Wurfes angetan.
Abschließend geht mein größter Dank aber an die Organisatorin der Prüfung, meine allerliebste Katja. Vor allem dafür, dass sie uns allen so gute Voraussetzungen durch das Anvertrauen eines Welpen mit auf dem Weg gegeben hat. Und ich glaube, auch Katja selbst war am Ende des Tages ganz schön stolz auf ihre Brut.
Dank Nummer zwei geht an die Richter: Uns allen gefiel das offene Richten außerordentlich gut. Vor allem die Genauigkeit in ihren Ausführungen bezüglich der Einschätzungen jeden einzelnen Hund betreffend.
And last but not least: Ohne Revier keine Prüfung. Danke Marc, dass wir uns bei euch so wohl fühlen durften und ihr extra die Seeadler am Himmel für uns bestellt habt.
P.S.: Apropos Wohlfühlen: Liebste Mitteilnehmer, danke für euer Mitfiebern, euer Interesse und die lieben, positiven Worte. Wir haben den Tag mit euch allen, trotz des Abstandes, sehr genossen!